
Schwarz auf Weiß
06.10.2007„Das Optionsmodell hat sich bewährt“
omh-2007-10-06-darmstaedter-echo.pdf[PDF-Datei | 553 kB] Seit 2005 heißt es im Landkreis „Fördern und fordern“ – Chefin Rosemarie Lück: Es gibt Verlierer und Gewinner
Sie ist der Organisation gewordene Ausdruck einer Reform, die unter dem Begriff „Hartz IV“ noch immer die Gemüter erregt: Die „Kreisagentur für Beschäftigung“ (KfB) bringt Menschen in Arbeit, unterstützt diejenigen, die dabei zu wenig verdienen, aber auch diejenigen, für die es keine Arbeit gibt oder die nicht arbeiten können. Diejenigen, für die es theoretisch eine Beschäftigung gäbe, die aber nicht arbeiten wollen, bekommen auch die andere Seite der KfB zu spüren – sie verfügt über ein breites Spektrum an Sanktionsmöglichkeiten.
Die KfB gibt es seit Anfang 2005. Bei der Zusammenlegung von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe ging es auch um eine neue Verteilung der Zuständigkeiten zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BfA) und den für die Sozialhilfe in der Pflicht stehenden Landkreisen. Im Landkreis fiel eine politische Entscheidung für das „Optionsmodell“ – „Wir machen das selbst, wir können das besser“, so seinerzeit der Tenor von Landrat Alfred Jakoubek.
„Aus der Sicht des Landkreises hat sich die Entscheidung zum Optionsmodell bewährt“, sagt KfB-Chefin Rosemarie Lück. Ob allerdings eine regional verankerte Organisation tatsächlich Vieles besser kann als die BfA, ist gegenwärtig Gegenstand bundesweiter Untersuchungen.
Anfangs waren auch noch Lastenverteilungen zwischen Bund, Land und Kreis zu klären, und die Zahl der „Kunden“ fiel deutlich höher aus, als beim Votum für das Optionsmodell geschätzt. Gegenwärtig – Stand Ausgust 2007 – betreut die KfB 7693 „ Bedarfsgemeinschaften“, 11209 erwerbsfähige Hilfebedürftige, 6090 Arbeitslose.
Betreut werden diese Kunden von „Fallmanagern“, denen neben dem Sanktionskatalog auch ein breites Spektrum von Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung steht – denn grundsätzlich soll das Fördern im Vordergrund stehen, das Fordern im Hintergrund aber stets den Ernst der Lage deutlich machen. So sind die erwerbsfäigen „Kunden“ gehalten, selbs aktiv an ihrer Eingliederung in den Arbeitsmarkt mitzuwirken – wenn dem nicht Hindrnisse im Wege stehen, wie etwa bei Alleinerziehenden.
Die KfB füllt das ehemalige Kreishaus in der Darmstädter Rheinstraße. Ein Neubau auf dem Gelände der Kreisverwaltung in Kranichstein ist in Arbeit. Die KfB ist ziemlich groß – mit umgerechnet 150 Vollzeitstellen und deutlich mehr Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro. Viel Geld aus der Sicht eines „Kunden“, der mit dem monatlichen Regelsatz von 345 Euro plus Miete plus Nebenkosten minus Strom minus Rücklagenbildung für Anschaffung auskommen muss.
Die gegenwärtig gute konjunkturelle Lage in der Bundesrepublik schlägt sich nur bedingt in den Statistiken der KfB nieder. Zwar lag die Zahl der „Bedarfsgemeinschaften“ vor einem Jahr mit 8176 noch deutlich höher als derzeit, die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt fällt aber mit 250 im August 2007 sogar leicht niedriger aus als im gleichen Monat des Vorjahrs. 424 „Kunden“ sind derzeit in „Ein-Euro-Jobs“ beschäftigt. Sie haben sich allesamt freiwillig dafür beworben, denn bei Kommunen, Vereinen und der KfB hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass „Fordern“ in diesem Bereich nicht „zielführend“ ist. Die Frage, wie viele Menschen zusätzlich zur Beschäftigung ergänzende finanzielle Hilfe erhalten, beantwortet Lück mit der Angabe: „25 Prozent der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen haben Einkommen aus Erwerbsarbeit.“ Lässt sich aus solchen Zahlen eine „neue Armut“ herauslesen, wie sie von manchen Sozialverbänden, Sozialwissenschaftlern und Gewerkschaften beschworen wird? Das will Lück nicht unterschreiben. „ Es gibt Verlierer und Gewinner der Reform. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich bezogen auf den Landkreis nicht machen. Bundesweit streiten sich die Experten über das Ergebnis der Reform.“
Gute Mitarbeiter sind keine Glückssache…
Die Kreisagentur für Beschäftigung des Landkreises Darmstadt-Dieburg ist ein kompetenter Partner bei der Personalsuche. Unsere Unternehmen geben Menschen die Chance ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Machen auch Sie mit.
Sigrid Tandler, Roßdorf, Schyma GmbH
Als Dienstleister erwarten unsere Kunden von uns besten Service und konkrete Hilfe. Genau dies bekommen wir auch von der Kreisagentur bei der Suche nach neuen Mitarbeiter/innen.
Steffen Konrad, Griesheim, VisionmaxX GmbH
Als Start-Up-Unternehmer im IT-Bereich schätzen wir besonders die umfassende Beratung und passgenaue Vorauswahl der Bewerber/innen, was nachhaltige Wirkung zeigt.
Michael Buchauer, Eppertshausen, Habasit Rossi GmbH
Insbesondere während unserer Unternehmenserweiterung ist die Arbeitgeberberatung der Kreisagentur für uns eine große Unterstützung bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Dr. Georg Rachor, Münster, Braun GmbH
Dank der guten Vorauswahl und zielorientierter Kommunikation konnten wird über die Kreisagentur drei Ausbildungsplätze mit den geeigneten Bewerbern besetzen.