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Schwarz auf Weiß

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06.07.2008"Haushaltsbuch wäre guter Anfang"

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Landrat Bernd Woide (CDU) will Hartz-IV-Empfänger für Einkauf schulen - Start im September

von Mirko Luis

Fulda. Das Thema Hartz IV spaltet auch die Meinung der Bürger im Landkreis Fulda - die Angst vor dem sozialen Abstieg ist groß, allerdings gibt es auch Hilfsangebote seitens des Landkreises. "Mir ist klar, dass es bei 347 Euro Hartz IV im Monat oft sehr eng zugeht - zum Leben reicht es aber allemal, und gesunde, ausgewogene Ernährung ist mit dem Regelsatz bei entsprechenden Umgang mit Geld auch möglich", erklärt Landrat Bernd Woide (CDU) in einem MK-Exklusivinterview. In diesem Zusammenhang kündigte er ein neues Programm an.

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule soll bereits im September ein Trainingsprogramm zu effektiven Einsatz von Geld für den Erwerb von Lebensmitteln starten. Dies wende sich nicht ausschließlich an Hartz-IV-Empfänger, sondern an alle, die aufgrund der allgemeinen Hochpreispolitik und der Inflation sparen müssten.

"Zwischen 10 und 20 Prozent der Lebensmittel landen aus den verschiedensten Gründen im Müll, das ist eine Verschwendung", nennt der Landrat einen der Hindergründe für das Programm. Klare Haltung des Landrates: Er gebe lieber einige tausend Euro mehr Geld im Kreishaushalt für Maßnahmen aus, die sozial Bedürftigen helfen, beispielsweise schon mal als Zeichen des guten Willens ein Haushaltsbuch zu führen, als einem Hartz-IV-Empfänger, der nicht klar kommt, 20 Euro mehr zu zahlen. Letzteres wäre der absolut falsche Weg. "Die Regelsätze haben außerdem nicht wir, sondern der Gesetzgeber definiert. Wir können daran nichts ändern, sondern lediglich versuchen, bei der Optimierung der Haushaltsausgaben zu helfen", so der Landrat.

"Oftmals sind es ganz banale Dinge, die beim Geldsparen im Alltag helfen - Dinge, die unsere Großmusster noch wusste, die aber inzwischen durch das geänderte Anspruchsdenken in der Gesellschaft verloren gegangen sind. So kann man durchaus auch aus Resten noch Nahrhaftes auf den Tisch zaubern. Früher, vor allem nach dem Krieg, hatten die Leute auch wenig Geld, doch damals hat keiner immer nur gemurrt und gemeckert, sondern die Ärmel hochgekrempelt und nach vorn geschaut. Mancher aus dieser Generation, der mit Nichts angefangen hat, ist später erfolgreicher Unternehmer geworden, der aber trotz seiner Millionen die schlechten Zeiten nie vergessen hat und meist sehr bescheiden lebt", lenkt der Politiker den Blick auf die jüngere deutsche Geschichte.

"Hinfallen kann in er unsicheren Arbeitswelt jeder - vom Hausmeister bis zum Konzernmanager. Die Kunst ist es aber, wieder aufzustehen", zollt Woide vor allen denjenigen Respekt, die aus eigener Kraft aus der Hartz-IV-Falle wieder herauskommen. Dem Landrat ist nach eigenem Bekunden unterdessen schon klar, dass bei einer Arbeitslosenquote von lediglich noch 5,2 Prozent die Möglichkeiten begrenzt sind, die Zahl von 5800 Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften mit rund 12000 Empfängern in größeren Dimensionen weiter abzubauen - dann hätte man fast Vollbeschäftigung. Und man geht auch nicht dem finanziellen Weg wieder Ost-Kommunen, die mit groß angelegten 1-Euro-Job-Programmen Sozialkosmetik betreiben - lediglich 250 solcher Jobs biete man auf dem öffentlichen Sektor an.

Dass beispielsweise eine vierköpfige Hartz-IV-Familie mit lediglich 40 Euro pro Woche sich sieben Tage lang ein abwechslungsreiches Mittagessen leisten könne, "bei dem auch die Bratwurst oder das Schnitzel nicht fehlt", bestätigt Michael Friedrich, Chef der Volkshochschule des Landkreises Fulda. Seine Institution hat bereits entsprechende 1:1-Einkäufe bei Fuldaer Discountern gemacht und sieben Tage lang ein Mittagessen für vier Personen gekocht, sogar gesunder und vitaminreicher Nachtisch war für durchschnittlich 5,61 Euro pro Tag drin, also 1,40 Euro pro Person.

Waltraud Spill, Küchenmeisterin, Ernährungsberaterin und Köchin, sowie Hauswirtschaftsmeisterin Susanne Koch werden ab September den "Tipp der Woche" zum Sparen beim Einkauf und für die Zubereitung günstiger und dennoch nahrhafter Kost geben.

Hinweis: Der gesamte Artikel mit Bildern und Kommentar der MK kann als Download herunter geladen werden.


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