
Schwarz auf Weiß
21.09.2010Landkreis Marburg-Biedenkopf: "Aufgeben gilt nicht"

Katja Spielmann
Marburg-Biedenkopf - "Meine Geschichte sollte ein Anreiz für Andere sein, niemals aufzugeben", erzählt Katja Spielmann. Nach dem Abschluss ihrers Studiums zur Ethnologin im Jahr 2009 erhielt sie viele Absagen auf Bewerbungen und war schon recht frustriert: "Ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele Bewerbungen ich geschrieben habe. Entweder kamen Absagen oder auch gar nichts".
Die gebürtige Viersenerin, die während ihres Studiums die Fußballabteilung des Vereins Sportfreunde Blau-Geld Marburg kennenlernte und sich dort seit ihrer Verletzung im letzten Jahr um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie das Veranstaltungswesen kümmerte, gab aber nicht auf. Eine der vielen Bewerbungen führte dann tatsächlich zu einem Hoffnungsschimmer. "Als mich der 1. FC Saarbrücken auf meine Initiativ-Bewerbung kontaktierte, konnte ich es zunächst kaum glauben. Nach den vielen Absagen denkst du manchmal schon, dass dich keiner haben will", verdeutlichte Katja Spielmann.
Ein vierwöchiges Praktikum beim 1. FC Saarbrücken brachte für sie dann die Gewissheit, dass dies der Bereich ist, in dem sie sich beruflich verorten will. Das KreisJobCenter finanzierte ihr das Praktikum mit Erstattung der Fahrt- und der Wohnungskosten. Leider führt das Praktikum noch nicht zur erhofften Einstellung. Die Inhaberin der Vereinsmanager C-Lizenz steckte aber den Kopf nicht in den Sand und qualifizierte sich weiter. Da sie wusste, dass in einer solchen Tätigkeit ihre Zukunft liegen wird und der Kontakt zum 1. FC Saarbrücken noch immer bestand, absolvierte sie mit finanzieller Unterstützung des KreisJobCenters den Lehrgang für die Vereinsmanager-B-Lizenz beim Fußballverband Niederrhein in der Sportschule Duisburg-Wedau.
"Ich bin sehr froh darüber und dankbar dafür, dass mich das KreisJobCenter bei der Verfolgung meines Zieles unterstützt hat. Damit hatte ich eigentlich gar nicht gerechnet", so Spielmann. Im August kam dann der erneute Anruf des Geschäftsführers des 1. FC Saarbrücken, Thomas Heil. "Dann ging alles ganz schnell. Ich bin noch einmal nach Saarbrücken gefahren und habe mich beim Präsidium vorgestellt. Die wollten mich dann auch gleich haben" berichtete sie glücklich.
Der 1. FC Saarbrücken half ihr dann auch bei der Suche nach einer Wohnung. "Vom KreisJobCenter habe ich auch noch die Umzugskosten finanziert bekommen. Die Zusammenarbeit mit meiner Fallmanagerin war wirklich positiv", resümierte Katja Spielmann. Ihr hat die Aufnahme ihres Traumjobs die Gewissheit gegeben, dass ihr Lebensmotto wieder einmal zugetroffen hat: "Aufgeben gibt`s für mich nicht".
"Aus Sicht des KreisJobCenters ist das ein sehr gelungenes Beispiel, wie man mit Eigeninitiative und Unterstützung unserer Behörde sein berufliches Leben selbst in die Hand nehmen kann. Es zeigt auch, dass unsere Förderinstrumente greifen", sagte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Karsten McGovern.