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14.01.2010Main-Taunus-Kreis: Mehr Vermittlungen, aber auch mehr Langzeitarbeitslose
Hartz IV: Hielscher zieht JahresbilanzIm fünften Jahr nach der Übernahme der Betreuung von Langzeitarbeitslosen hat der Main-Taunus-Kreis 1756 Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt. 530 von ihnen hätten einen so genannten Mini-Job aufgenommen, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Hielscher. Im Jahr 2008 seien es 1387 Vermittlungen gewesen, davon 271 in einen Mini-Job.
Diese Bilanz sei angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise eine gute Nachricht, findet Hielscher. Gleichzeitig sei allerdings die Zahl der Bedarfsgemeinschaften gestiegen, die staatliche Leistungen nach dem SGB II (Hartz IV) bezögen: von 4040 zu Beginn des Jahres 2009 auf 4358 am Stichtag 31.12.2009.
Ungeachtet der Prognosen über eine mögliche Konjunkturbelebung glaubt Hielscher, das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht. "Wir stehen 2010 weiterhin vor großen Herausforderungen." So etwa bei der Qualifizierung der Bewerber. Hier setzt der Dezernent vor allem auf neue Projekte, zum Beispiel das Sozialkaufhaus "Tisch und Teller", das Anfang Dezember 2009 in Flörsheim seine Pforten geöffnet hat. Man dürfe bei diesen Projekten nicht von Wertschöpfung klassischer Art ausgehen. Langzeitarbeitslose könnten sich dort jedoch durch eine Tätigkeit qualifizieren. Das erhöhe ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Eine intensive Betreuung und passgerechte Qualifizierungsangebote seien der richtige Weg in den Arbeitsmarkt, davon ist Hielscher überzeugt.
Im Haushalt 2010 seien weitere sieben Stellen für die Betreuung, Vermittlung und Unterstützung bei der Existenzgründungsberatung vorgesehen. "Sobald der Haushalt durch das Regierungspräsidium genehmigt ist, werden wir die Stellen zügig besetzen", kündigte Hielscher an. Dazu müssten die entsprechenden Räume bereitgestellt werden. Das sei erst recht notwendig, da sich die Verwaltung darauf vorbereite, das Optionsmodell auch auf Dauer im Main-Taunus-Kreis zu verankern. "Wir sind gehalten, unseren Stellen- und Raumplan so anzulegen, dass wir auf alles vorbereitet und bei einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen gut gerüstet sind."