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20.06.2012Main-Taunus-Kreis: "MTK-Rekordjahr bei Arbeitsvermittlung"
Hielscher stellt Sozialbericht 2011 vor - Hessenweit der höchste Anteil Beschäftigter
Als „überaus erfolgreich“ bezeichnet der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Hielscher die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen auf den Arbeitsmarkt im Jahr 2011. „Mit 2516 vermittelten Kunden können wir das beste Ergebnis vorweisen, seitdem der MTK als Optionskommune selbst für die Integration von Langzeitarbeitslosen zuständig ist“, so Hielscher. Rund 72,9 Prozent der vermittelten Stellen seien sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gewesen. Der Main-Taunus-Kreis habe mit 57,6 Prozent außerdem hessenweit den höchsten Anteil Beschäftigter in der Bevölkerungsgruppe von 15 bis 64 Jahren. Das geht aus der amtlichen Arbeitslosenstatistik hervor.
2011 sank die Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent. „Von der guten wirtschaftlichen Konjunktur profitierten 2011 auch die Langzeitarbeitslosen“, so Hielscher. Insgesamt erhielten 9077 Personen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV). Davon waren 2808 als arbeitslos registriert, 484 weniger als im Vorjahr. Die restlichen Hartz-IV-Empfänger sind beispielsweise im nichterwerbsfähigen Alter, befinden sich Elternzeit oder nehmen an einer Qualifizierung teil. Der ohnehin niedrige Anteil an jungen Arbeitslosen unter den Hartz-IV-Empfängern sei im vergangenen Jahr weiter gesunken: um 0,3 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent.
Der MTK ist seit 2005 für Langzeitarbeitslose zuständig. Zur Vermittlungsarbeit des Kreises gehört das Job-Aktiv-Zentrum, das die Arbeitslosen bei der Stellensuche betreut. Über das individuelle Fallmanagement erhalten die Arbeitslosen neben finanziellen Mitteln auch Qualifizierungskurse, Beratungsangebote für schwierige Lebenslage oder einen Betreuungsplatz für ihre Kinder, um auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen zu können.
Zudem unterstützt der MTK spezielle Zielgruppen mit unterschiedlichen Programmen. „MiJo Plus“ richtet sich etwa an Menschen mit einem Minijob, die aufstockende Leistungen zu ihrem Lohn erhalten und dazu ermutigt werden sollen, ihre Beschäftigung auszuweiten. AEG Signum bietet gemeinsam mit dem Kreis jüngeren Arbeitslosen eine pädagogisch betreute Ausbildung an, Alleinerziehende können eine Teilzeitausbildung absolvieren. Ebenso gibt es spezielle Förderung für Menschen mit nichtdeutschem Hintergrund, mit vielfältigen Hemmnissen oder ältere Arbeitslose.
„Ein anhaltender Trend, der uns allerdings Sorge bereitet, ist die Zunahme von Erwerbs- und Altersarmut, die sozialen Sicherungssysteme gehören daher auf den Prüfstand“, so Hielscher. Im vergangenen Jahr haben 2133 Personen ihr Arbeitseinkommen mit Hartz-IV- Leistungen aufgestockt, das sind 222 Personen mehr als im Vorjahr.
Um 155 auf 1832 gestiegen ist die Zahl derer, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII erhalten – also Sozialhilfe und die „Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung“. Volle Erwerbsminderung gilt bei Personen, die auf Dauer arbeitsunfähig sind. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII erhalten, innerhalb der vergangenen fünf Jahre um rund 44 Prozent.