
Schwarz auf Weiß
05.09.2013Landeshauptstadt Wiesbaden: Ausbildung/Umschulung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher gefördert durch das Kommunale Jobcenter Wiesbaden
Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern steigt weiter
Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann betont, dass der Bedarf an Erzieherinnenund Erziehern auch in der Landeshauptstadt Wiesbaden weiter ansteigen wird. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2010 durch eine Projektgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Kommunalen Jobcenters, der Kindertagesstätten, Fresko e. V. (Verein für Bildungs- und Kulturarbeit) und der Louise-Schröder-Schule, ein Konzept entwickelt um geeigneten Personen mit Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II in diesem Beruf auszubilden. Dabei werden in der Kommunalen Arbeitsvermittlung auch gezielt Männer sowie Migrantinnen und Migranten für das Projekt geworben. Die Projektgruppe tagt weiterhin zweimal jährlich und entwickelt das Konzept aufgrund der Erfahrungen der ersten Durchgänge stetig weiter.
Nach einem
einjährigen Vorbereitungslehrgang bei Fresko e. V., der jährlich zum 1. Mai startet,
schließt sich die zweijährige Umschulung in der Louise-Schröder-Schule an. An
vier Tagen in der Woche (20 Stunden) erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
praktische Berufserfahrung im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit in Wiesbadener Kindertagesstätten.
Im einmal wöchentlich stattfindenden Unterricht lernen sie dann nicht nur
fachbezogene Theorie und Praxis sondern können zusätzlich „Lernen lernen“ und
berufsbezogenes Deutsch üben. „Außerdem haben sie hier die Möglichkeit sich
über die Erfahrungen in den Kindertagesstätten auszutauschen und die offene
Sprechstunde für Einzelgespräche zu nutzen“ erklärt Bürgermeister Goßmann. Im
Jahr 2011 haben die ersten 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der
Louise-Schröder–Schule die Ausbildung zum Erzieher aufgenommen. Inzwischen ist
die Zahl auf 37 Personen gestiegen. In diesem Sommer starten die ersten 15
Erzieherinnen und Erzieher, die die Abschlussprüfung der Louise-Schröder-Schule
bestanden haben, in das Anerkennungsjahr in einer Kindertagesstätte.
Zu diesen gehört auch Frau Petrie (31 Jahre, alleinerziehende Mutter zweier Kinder). Ihr wurde zur weiteren Orientierung, da sie sich eine Tätigkeit im sozialen Bereich vorstellen konnte, eine Arbeitsgelegenheit in einer Kindertagesstätte angeboten. Die Arbeit bereitete ihr Freude, die Rückmeldungen der Anleiterinnen waren sehr positiv, so dass die Arbeitsgelegenheit zunächst verlängert wurde und Frau Petrie im Anschluss einen Arbeitsvertrag als pädagogische Hilfskraft erhielt. Als 2010 der erste Vorbereitungslehrgang begann, wurde sie von ihrem Fallmanager darauf aufmerksam gemacht und ergriff die Chance. Die hohen Anforderungen dieser qualifizierten Ausbildung hat sie mit viel Motivation und großem Einsatz bewältigt und zudem die Fachhochschulreife erworben.