
Schwarz auf Weiß
09.09.2013Main-Kinzig-Kreis: Berufskraftfahrer, Altenpfleger und Erzieher
KCA qualifiziert Arbeitslose zu Fachkräften und organisiert Job-Speed-Dating

Auch der Main-Kinzig-Kreis bleibt nicht vom Fachkräftemangel verschont. Zu den besonders begehrten Berufsgruppen zählen Berufskraftfahrer, Altenpfleger und Erzieher. Jetzt belebt das Kommunale Center für Arbeit (KCA) wieder ein bewährtes Programm, um gezielt Arbeitslose für diese drei Berufe mit externen Trägern auszubilden. „Die Fördermittel des Bundes sinken zwar Jahr für Jahr“, so KCA-Vorstand Michael Krumbe „aber die große Nachfrage in der Region nach Fachkräften rechtfertigt unsere Investition.“
Job-Speed-Dating für Berufskraftfahrer in der Gelnhäuser Stadthalle
So fördert das KCA beispielsweise zwanzig Qualifizierungsplätze für Berufskraftfahrer. Das Jobcenter identifizierte geeignete Bewerber aus seinem Bestand, die den Führerschein der Klasse B besitzen und den körperlichen Anforderungen des Jobs gewachsen sind. Diese informierte das KCA in einer Gruppenveranstaltung über das Berufsbild des Kraftfahrers und bereitete die Interessenten in einem anschließenden Workshop gezielt auf das Job-Speed-Dating am 21. August in der Gelnhäuser Stadthalle vor. Bei dieser Veranstaltung lernten die zehn teilnehmenden Spediteure aus dem Main-Kinzig-Kreis sowie dem Großraum Frankfurt 30 Bewerber kennen. Beim Job-Speed-Dating saß jeder Arbeitgeber an einem durch Trennwände geschützten Bereich; die Interessenten wechselten dann von Tisch zu Tisch, um sich in kurzen Gesprächen persönlich vorzustellen und den möglichen Arbeitsplatz kennenzulernen. Beide Seiten hatten in den nächsten Tagen die Möglichkeit, ineinem gesonderten Bewerbungsgespräch und einem Kurzpraktikum den Austausch zu vertiefen. Entschied sich ein Arbeitgeber dann, einem Bewerber eine Einstellungszusage zu unterbreiten, veranlasste das KCA, dass die Ausbildung zum Berufskraftfahrer ab September startet. Innerhalb von zwei Monaten absolvieren die ehemaligen Arbeitslosen den Führerschein der Klasse C bzw. CE, befassen sich mit Ladungssicherheit und erlernen die Grundzüge des Gefahrguttransports. Nach bestandenen Prüfungen absolvieren die frischgebackenen LKW-Fahrer zusätzlich ein einwöchiges Praktikum, um den Einstieg bei Ihrem neuen Arbeitgeber zu erleichtern. Dieser hat darüber hinaus die Möglichkeit, auf eigene Kosten seine zukünftigen Arbeitnehmer noch zu spezialisieren – etwa durch einen Staplerschein oder eine Gefahrgutausbildung im Bereich Tank und Explosiv. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2013 starten die neuen Berufskraftfahrer dann voll durch.
Vergleichbare Programme bietet das KCA für jeweils zehn Erzieher und zehn Altenpfleger an. Beide Berufsgruppen sind im Main-Kinzig-Kreis ebenfalls sehr begehrt. Bisher konnte das KCA viele Arbeitslose zu Altenpflegehelfern qualifizieren – gesucht werden aber vor allem examinierte Altenpfleger. Jetzt ist es möglich, Altenpflegehelfer, die noch aufstockend Arbeitslosengeld II beziehen, in einer verkürzten zweijährigen Ausbildung zu Altenpflegern zu qualifizieren. Bei den Erziehern läuft es ähnlich, hier ist die Ausbildung zum Sozialassistenten die Einstiegsvoraussetzung. „Wir tragen einerseits dazu bei, den großen Bedarf des hiesigen Arbeitsmarktes zu decken“, erklärt Krumbe, „andererseits eröffnen wir arbeitslosen Menschen eine hervorragende Jobperspektive.“
Auch diejenigen, die es jeweils nicht unter die letzten zehn geschafft haben, lässt das KCA nicht im Regen stehen: „Wer Initiative und Engagement zeigt, für den finden wir immer eine passende individuelle Lösung“, verspricht Krumbe.