
Schwarz auf Weiß
20.01.2014Main-Kinzig-Kreis: Karriere unterm Posthorn, junge Hanauerin arbeitet als Paketzustellerin bei der Deutschen Post
Das Kommunale Center für Arbeit (KCA) kümmert sich im Auftrag des Main-Kinzig-Kreises um Langzeitarbeitslose und erbringt Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch. Hinter dieser abstrakten Formulierung verbergen sich Männer und Frauen, die an dieser Stelle einen kleinen Einblick in ihre Lebensgeschichte erlauben:

Ein kalter Wintermorgen am Verteilerzentrum
der deutschen Post in Hanau: Über Nacht ist das Thermometer auf minus sechs
Grad gefallen. Doch dass tut der guten Laune der dutzenden Paketzusteller
keinen Abbruch, die bereits seit halb sieben ihre Wagen beladen. Eine von Ihnen
ist Cornelia Voigt. Die 25jährige hat vor wenigen Monaten ihre Ausbildung zur
Fachkraft für Express- und Postdienstleistungen abgeschlossen. Auf die Idee,
bei Europas größten Unternehmen einzusteigen, kam sie dank der Vermittlung von
Norbert Hinkel, Arbeitsvermittler beim Kommunalen Center für Arbeit (KCA). Vor
rund zwei Jahren bezog die Hanauerin noch Arbeitslosengeld II und hatte trotz
verschiedener Praktika in keinem Beruf Fuß fassen können. „Ich konnte Frau
Voigt davon überzeugen, dass die Deutsche Post ihr eine attraktive und
zukunftssichere Perspektive bietet. “ Nach zweijähriger Ausbildung in der
Brief- und Paketzustellung wechselte die Hanauerin endgültig in den
Paket-Bereich. „Das Paket-Segment wird für die deutsche Post immer wichtiger“,
erklärt Zustellbasenleiter Rolf Breitsprecher. Dagegen nehme aufgrund
moderner Kommunikationsmedien die Bedeutung des Briefverkehrs ständig ab. Für Cornelia
Voigt war die Umstellung aber kein Problem: „An meinem Beruf gefällt mir die
Abwechslung und die Freiheit, die wir haben, wenn wir unterwegs sind.“
Breitsprecher pflichtet ihr bei: „Im Fahrzeug ist man sein eigener Herr. Aber
die Karriere muss dort nicht enden – bei uns stehen guten Kräften alle Türen
offen, sich weiter zu entwickeln.“ Gerade in der Paketlogistik bestehe ein
scharfer Wettbewerb. Die Deutsche Post biete faire Arbeitsbedingungen,
tarifliche Bezahlung unbefristete Arbeitsverhältnisse und soziale Aspekte wie
betriebliches Gesundheitsmanagement.
„Gegenüber einem Job in der
Logistikbranche herrschen immer noch viele Vorurteile“, weiß KCA-Vorstand
Michael Krumbe. Das führe dazu, dass freie Stellen unbesetzt blieben und man
nur mühsam geeignete Bewerber finde. „Als Jobcenter werden wir unsere
Anstrengungen verstärken, Personal für diesen boomenden Sektor zu finden“,
verspricht der KCA-Chef.